Ja, so ein Erste-Hilfe-Kurs, ist für CI´ler schon ein Muss. Denn Erste Hilfe, keine Frage, hat man ja nicht alle Tage.
Doch wie es im Leben ist, wenn Du ein CI´ler bist, einmal aller Jahre zwei, solltest Du auch sein dabei.
Kommt ein Mensch vom MHD, den sonst ich eigentlich nie seh, referiert an Hand von Bildern, was zu tun ist, zu verhindern, wenn ´nen Unglücksfall wir haben, abzuwenden größ´ren Schaden.
Herzmassage und beatmen, dazu wird alsdann geraten, wenn das arme Menschenkind, sich regungslos am Boden find. Kräftig pusten, es muss beben, denn der Brustkorb soll sich heben, alsdann muss man kräftig drücken und das geht dann in den Rücken.
Können sollte, keine Frage, man auch die stabile Seitenlage. Niederknien, Beinchen strecken, einen Arm nach oben legen, der Patient, er tut sich nicht bewegen. Der zweite Arm kommt hin zur Wange, es muss dir werden gar nicht bange. Alsdann ergreifen wir das Bein und richten es gekonnt so ein, dass der Patient stabil liegt fein.
Auch sollte man sich nicht verwinden, um die Verletzten zu verbinden. Mit Dreieckstuch und ganz viel Mull, wickelt man dann drum herum, um Daumen, Finger, Handgelenk, ums Kinn, dass Ohr und auch den Kopf, verschwinden tut so mancher Schopf.
Und ist das Werk alsdann vollbracht, dann wird noch schnell ein Bild gemacht, damit ein Jeder sehen kann, was ein CI´ler alles kann!
Urheberrechte bei: Klaus Büdenbender/2020-01-29
2004 bekam ich mein erstes Cochlea Implantat an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Meine Hörgeräte brachten damals keinen Nutzen mehr und neue Geräte, vor der offiziellen Ablaufzeit der alten, wollte meine Krankenkasse nicht finanzieren. Also war für mich die ganze Sache schnell klar, auch wenn meine Familie damals nicht so wirklich von meinem Vorhaben angetan war. Dafür gab es aber durchaus nachvollziehbare Gründe. Egal, ich wollte ein CI und bekam es dann auch.
Nach der Implantation galt es, das Hören neu zu erlernen. Dabei hat mich meine Familie damals sehr unterstützt. Sie lasen mir Texte aus Zeitungen vor, oder ich musste einfache Texte nachsprechen. Mir reichte das dann aber recht schnell nicht mehr. Schon in der Klinik, oder später die Logopädin(?), brachten dann das Thema „Hörbuch“ ins Spiel. Einen CD-Player hatte ich. Und CDs konnte man in allen Variationen käuflich erwerben.
Mein erstes Hörbuch trug den Namen „Hector und die Geheimnisse der Liebe“. Es war aus meiner Sicht ganz gut zum Hören lernen geeignet. Was aber viel wichtiger, zu damaligen Zeitpunkt, für mich war, war die Tatsache, dass die CD mit einem Begleitbuch herausgegeben wurde. So hatte ich nicht nur den Text zum Hören, sondern auch im Begleitheft, was mir anfänglich sehr half, wenn ich den Text auf der CD mal nicht verstanden habe.
Nach und nach klappte das Verstehen der Texte auf der CD immer besser. Ich möchte hier anmerken, dass ich meinen CD-Player immer mit einem Kabel an das CI angeschlossen habe. Wenn ich irgendwo, aus welchen Gründen auch immer, mal im Auto auf meine Lieben warten musste, dann war der CD-Player immer mit dabei.
Nach der zweiten Implantation, 2007, habe ich in der Anpasswoche dann auch mal das „neue CI“ mit dem CD-Player verbunden und das „alte CI“ ganz bewusst nicht dazugeschaltet. War interessant! Ich habe nämlich nix verstanden. War mir aber bewusst und daher kein Grund zur Panik für mich. Im Laufe der Zeit kam schließlich auch das Verstehen auf dem zuletzt implantierten Ohr und heute ergibt sich mit beiden CIs ein ganz schöner Stereoeffekt. So haben sich dann im Laufe der Zeit etliche Hörbücher angesammelt. Bücher hatten da keine Chance.
Ich kann aus meiner Erfahrung mit Hörbüchern nur dazu anraten, sich mit dem Thema einmal objektiv auseinander zu setzen. Und ein Versuch ist es allemal wert. Man ist ja auch gar nicht gezwungen, alles über „Luftleitung“, also ohne jegliche Hilfsmittel, zu hören. Kann man zusätzlich natürlich auch intensiv machen. Radio hören, Fernsehen, etc..
Hörbücher sind aus meiner Sicht eine ganz tolle Sache, dass Hören nach einer Implantation wieder neu und schnell zu verbessern. Vergessen sollte man aber auch nicht, dass es etwas Zeit und Geduld braucht. Aber genau wie ein gutes Buch, so sollte man auch ein Hörbuch genießen. Einfach fallen lassen, entspannen und mit den Akteuren der CD versuchen zu verschmelzen.
Geht übrigens auch mit Musik.
Urheberrechte bei: Klaus Büdenbender/2020-01-28